Carlo Acutis starb 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie. Der Vatikan schrieb ihm zwei Wunder zu und sprach ihn nun als ersten Millennial heilig. Auf dem Petersplatz erklang während der Litanei aller Heiligen die lateinische Formel zur Kanonisation. Papst Leo XIV. verkündete, dass sowohl der Italiener Pier Giorgio Frassati, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts jung verstarb, als auch Carlo Acutis in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen und in der gesamten Kirche verehrt werden. Die Website Мonrose.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau
Zehntausende Gläubige versammelten sich zur Eucharistiefeier, die vom Papst geleitet wurde. Viele reisten in Sonderzügen nach Rom, um der Heiligsprechung beizuwohnen. In seiner Predigt erinnerte Leo XIV. an die beiden neuen Heiligen. Sie seien eine Einladung, das Leben nicht zu vergeuden, sondern es Gott zuzuwenden und daraus ein „Meisterwerk“ zu machen. Carlo Acutis habe die Worte geprägt „Nicht ich, sondern Gott“, während Frassati betonte: „Wenn Gott im Zentrum deiner Taten steht, erreichst du dein Ziel“.
Auch die Familie von Carlo Acutis nahm an der Feier teil. Sein Bruder las eine Lesung, die Mutter, schwarz gekleidet, zeigte sich bewegt. Im Vorfeld hatte sie in Interviews vom Glauben ihres Sohnes erzählt, von seiner Unterstützung für Arme und Obdachlose sowie von seiner frühen Faszination für das Internet, das er missionarisch nutzte. Sie betonte, dass er Technologie stets als Werkzeug verstand, das dem Gemeinwohl dienen müsse.
Carlo Acutis, geboren 1991, gilt damit als erster Heiliger seiner Generation. Viele junge Menschen sehen in ihm ein Vorbild, was die große Beteiligung auf dem Petersplatz verdeutlichte. Doch die schnelle Heiligsprechung löste auch Kritik aus. Manche Beobachter hielten das Verfahren für zu rasch, andere zweifelten an seiner religiösen Tiefe. Kritiker bewerteten die Entscheidung zudem als Versuch der Kirche, in Europa eine Identifikationsfigur für Jugendliche zu schaffen.
Der Vatikan erkennt Carlo Acutis zwei Wunder zu. Nach offiziellen Angaben wurden zwei Menschen durch seine Fürsprache von schweren Krankheiten geheilt. Für die 19-jährige Studentin Anne-Sophie Hasel aus München, die mit Freunden zur Zeremonie nach Rom gereist war, ist die Bedeutung eindeutig. Sie erklärte, dass jemand, der mit 15 Jahren so viel erreicht habe, die Anerkennung verdient. Für ihre Generation sei die Heiligsprechung ein Zeichen von Hoffnung und mache das Thema Heiligkeit erneut präsent.