E-Mail-Adresse bei Gmail ändern: Google plant lang erwartetes Feature

Google könnte Gmail-Nutzern bald erlauben, ihre bestehende E-Mail-Adresse zu ändern, ohne ein neues Konto anlegen zu müssen.

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Der E-Mail-Dienst Gmail steht offenbar vor einer grundlegenden Neuerung. Nach aktuellen Hinweisen arbeitet Google an einer Funktion, mit der Nutzer ihre bestehende Gmail-Adresse ändern können. Für viele Anwender wäre das ein längst überfälliger Schritt, da zahlreiche Konten noch Namen oder Kombinationen enthalten, die heute als unpassend oder veraltet gelten. Bislang war ein kompletter Konto-Neustart nötig, wenn eine neue Adresse gewünscht wurde. Genau diese Hürde soll nun wegfallen, die monrose.de berichtet mit  winfuture.de.

Die geplante Änderung könnte insbesondere für Personen interessant sein, die ihre Gmail-Adresse seit vielen Jahren beruflich oder privat nutzen. Eine einmal gewählte Adresse begleitet Nutzer oft ein Leben lang und lässt sich bisher nicht an veränderte Lebensumstände anpassen. Google reagiert damit offenbar auf einen langjährigen Wunsch der Community. Offizielle Details stehen zwar noch aus, doch erste Hinweise lassen auf eine konkrete Umsetzung schließen.

Hinweise aus internen Support-Dokumenten

Ausgangspunkt der aktuellen Berichte sind aktualisierte Support-Dokumente, die Google kürzlich veröffentlicht hat. Wie das Portal 9to5Google berichtet, wurden entsprechende Informationen zunächst in der Hindi-Version der Gmail-Hilfe entdeckt. Darin wird ein neues System beschrieben, das die Änderung der mit einem Gmail-Konto verknüpften E-Mail-Adresse erlaubt. Bemerkenswert ist, dass dabei sämtliche Kontodaten erhalten bleiben sollen.

Die Dokumentation bezieht sich ausschließlich auf Adressen mit der Endung @gmail.com. Demnach soll es möglich sein, einen neuen Namen zu wählen, ohne Inhalte, Einstellungen oder Verknüpfungen zu verlieren. Für Nutzer bedeutet das, dass sie ihre digitale Identität modernisieren können, ohne bei null anfangen zu müssen. Das stellt einen deutlichen Unterschied zur bisherigen Praxis dar.

Alte Adresse bleibt als Alias bestehen

Ein zentrales Detail der geplanten Funktion ist der Umgang mit der bisherigen Adresse. Diese soll nach der Umstellung nicht gelöscht werden, sondern als Alias weiterbestehen. E-Mails, die an die alte Gmail-Adresse gesendet werden, landen weiterhin im gleichen Posteingang. Damit wird sichergestellt, dass keine wichtigen Nachrichten verloren gehen.

Zusätzlich sollen sich Nutzer sowohl mit der neuen als auch mit der alten Adresse bei ihrem Google-Konto anmelden können. Das erhöht die Flexibilität und erleichtert die Übergangsphase erheblich. Gerade im beruflichen Umfeld, wo alte Adressen oft noch lange im Umlauf sind, ist diese Lösung besonders praktisch. Google scheint hier bewusst auf Kontinuität zu setzen.

Klare Einschränkungen bei der Nutzung

Trotz der neuen Freiheit plant Google mehrere Einschränkungen. Eine Änderung der Gmail-Adresse soll nur einmal innerhalb von zwölf Monaten möglich sein. Darüber hinaus ist die Anzahl der Änderungen pro Konto auf insgesamt drei begrenzt. Nutzer müssen sich also gut überlegen, welchen neuen Namen sie wählen möchten.

Diese Begrenzungen dürften vor allem aus Sicherheits- und Missbrauchsgründen eingeführt werden. Eine zu häufige Änderung von E-Mail-Adressen könnte Identitätsmissbrauch erleichtern oder für Verwirrung sorgen. Gleichzeitig zeigt die Regelung, dass Google das Feature eher als Ausnahme denn als alltägliche Funktion versteht. Für die meisten Anwender dürfte der Spielraum dennoch ausreichend sein.

Einführung und Verfügbarkeit noch offen

Noch ist unklar, wann Google die neue Funktion offiziell freigeben wird. In den Support-Dokumenten ist von einer schrittweisen Einführung die Rede, sodass nicht alle Nutzer gleichzeitig Zugriff erhalten werden. Auch zur regionalen Verfügbarkeit gibt es bislang keine verbindlichen Angaben. Ob das Feature von Beginn an auch in Deutschland angeboten wird, bleibt offen.

Eine offizielle Stellungnahme von Google steht derzeit noch aus. Branchenbeobachter gehen jedoch davon aus, dass eine Ankündigung in den kommenden Wochen erfolgen könnte. Spätestens dann dürfte Google auch detailliert erklären, wie die Änderung der Gmail-Adresse konkret abläuft. Für viele Nutzer wäre das ein bedeutender Schritt hin zu mehr Flexibilität im Umgang mit ihrer digitalen Identität.