Kokain-Verdacht: Fenerbahçe-Präsident nach Haarprobe in Gewahrsam

Nach einer positiven Haarprobe ermittelt die Justiz gegen den Präsidenten von Fenerbahçe. Der Klub stellt sich hinter seinen Vorsitzenden.

4 Min lesen

Der Präsident des türkischen Spitzenklubs Fenerbahçe ist an Heiligabend in den Fokus der Justiz geraten. Mehrere türkische Medien berichten übereinstimmend, dass der Vereinschef im Rahmen laufender Drogenermittlungen in Gewahrsam genommen wurde Auslöser soll eine Haarprobe gewesen sein, die positiv auf Kokain getestet worden sei. Der Klub bestätigte offiziell, dass sich sein Präsident auf Anweisung der Behörden gemeldet habe. Die Ermittlungen sorgen landesweit für große Aufmerksamkeit,  die monrose.de berichtet mit t-online.de.

Der betroffene Funktionär steht erst seit wenigen Monaten an der Spitze des Traditionsvereins. Umso größer ist das öffentliche Interesse an dem Fall, der Sport und Justiz gleichermaßen betrifft. Die Vorwürfe wiegen schwer und könnten weitreichende Konsequenzen haben. Gleichzeitig betont der Klub, dass es sich um ein laufendes Verfahren handelt. Eine endgültige Bewertung stehe noch aus.

Angaben der Behörden und Ablauf der Festnahme

Nach Angaben des Vereins begab sich Sadettin Saran mit seinem eigenen Fahrzeug zur Provinz-Gendarmerie im Stadtteil Maslak. Dies geschah auf ausdrückliche Anordnung und unter Aufsicht der zuständigen Behörden. Die Maßnahme erfolgte im Rahmen eines bereits seit Wochen laufenden Ermittlungsverfahrens. Türkische Medien berufen sich dabei auf Informationen der Staatsanwaltschaft.

Dem 61-Jährigen werden sowohl Drogenhandel als auch Drogenkonsum vorgeworfen. Ausschlaggebend seien zusätzliche Beweise gewesen, die im Zuge der Ermittlungen zusammengetragen wurden. Im Zentrum steht insbesondere eine Haaranalyse, die Hinweise auf Kokainkonsum geliefert haben soll. Die Justiz prüft nun die weiteren Schritte.

Präsident weist Vorwürfe entschieden zurück

Der Präsident selbst reagierte umgehend auf die Anschuldigungen. In einer öffentlichen Stellungnahme erklärte er, die angeblich nachgewiesene Substanz niemals konsumiert zu haben. Er sprach von einer gezielten Verleumdungskampagne gegen seine Person. Die Vorwürfe bezeichnete er als haltlos und kündigte an, umfassend mit den Behörden zu kooperieren.

Auch der Verein stellte sich demonstrativ hinter seinen Vorsitzenden. In einer Mitteilung hieß es, man sei überzeugt, dass der Präsident die Situation mit Ruhe und Standhaftigkeit meistern werde. Der Klub verwies auf die Unschuldsvermutung und bat um Zurückhaltung. Gleichzeitig betonte man das Vertrauen in die Justiz.

Hintergrund der laufenden Drogenermittlungen

Die Ermittlungen stehen nicht isoliert, sondern sind Teil einer größeren Untersuchung. Die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft führt seit mehreren Wochen umfangreiche Drogenermittlungen durch. Davon sollen auch weitere prominente Persönlichkeiten betroffen sein. Ziel ist es, mögliche Netzwerke und Hintermänner aufzudecken.

Bereits wenige Tage vor dem aktuellen Vorfall war der Präsident im Zuge der Ermittlungen vernommen worden. Nach Tests und einer Aussage bei der Staatsanwaltschaft war er zunächst unter Auflagen freigelassen worden. Die neuen Erkenntnisse führten nun offenbar zu einer erneuten Maßnahme. Die Justiz prüft derzeit, ob weitere Schritte notwendig sind.

Der Fall wirft auch Fragen zur Zukunft der Vereinsführung auf. Fenerbahçe zählt zu den größten und einflussreichsten Fußballklubs der Türkei. Entsprechend sensibel reagieren Fans, Sponsoren und Öffentlichkeit auf die Vorwürfe. Bis zu einer endgültigen Klärung bleibt die Situation angespannt.

Gleichzeitig zeigt der Fall, wie eng Sport, Politik und Justiz in der öffentlichen Wahrnehmung miteinander verflochten sind. Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein, um Klarheit zu schaffen. Sowohl der Verein als auch der Präsident selbst setzen auf eine vollständige Aufklärung. Eine offizielle Entscheidung der Justiz steht bislang noch aus.