Unkaputtbar mit Pflege: 7 Auto-Klassiker, die ewig laufen

Modelle aus den späten 80ern und frühen 90ern schneiden bei der HU oft überraschend gut ab. Diese sieben Klassiker gelten als besonders zäh und reparaturfreundlich.

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BMW 3er E30

Autos aus den späten 80er- und frühen 90er-Jahren haben bis heute einen besonderen Ruf: Sie gelten als robust, langlebig und vergleichsweise unkompliziert. Auffällig ist, dass Fahrzeuge mit H-Kennzeichen bei der Hauptuntersuchung überdurchschnittlich gut abschneiden, was auch mit ihrem Zustand zu tun hat, die monrose.de berichtet mit t-online.de.

Viele dieser Fahrzeuge befinden sich in Liebhaberhand und werden regelmäßig gewartet, statt nur „abgefahren“ zu werden. Gleichzeitig profitierte der Automobilbau damals von verbessertem Korrosionsschutz und solider, reparaturfreundlicher Technik. Zudem war die Elektronik noch deutlich weniger komplex, was moderne Fahrzeuge häufig anfälliger macht.

Audi 100 / A6 (C4): verzinkt, sauber verarbeitet, kaum Rost

Der Audi 100 der Baureihe C4 gilt als eines der Beispiele, bei denen Korrosionsschutz wirklich sichtbar Wirkung zeigt. Verzinkte Bleche sollten Rostschäden vorbeugen, eine Strategie, die Audi bereits bei Vorgängern erfolgreich umgesetzt hatte. Entsprechend findet man auch Jahrzehnte später Fahrzeuge, die kaum oder gar keine Roststellen zeigen. Hinzu kommt eine robuste Technik und eine hohe Verarbeitungsqualität, die dem Modell damals den Weg ins Premiumsegment ebnete. Ab 1994 wurde der Audi 100 in A6 umbenannt, die technische Basis blieb jedoch die C4-Plattform.

Mercedes 190 (W201): der „Baby-Benz“ mit zäher Technik

Als Mercedes 1982 den 190 E vorstellte, wurde das Modell zunächst als „Baby-Benz“ belächelt, doch seine Stärken sprachen sich schnell herum. Handling und Straßenlage gelten als überzeugend, auch dank der Raumlenker-Hinterachse, die später ebenfalls in größeren Baureihen genutzt wurde. Die Vorgabe war klar: Der 190er sollte so haltbar sein wie eine S-Klasse, und genau dieses Ziel prägt sein Image bis heute. Rost kann beim W201 vorkommen, aber nicht in dem Ausmaß, das bei vielen anderen Autos dieser Zeit bekannt ist. Viele Fans beschreiben die Technik als äußerst standfest, solange Wartung und Basics stimmen.

Mazda MX-5 (1989 bis 1998): leichter Roadster, schrauberfreundlich

Der Mazda MX-5 brachte um 1990 den Roadster-Gedanken zurück, als diese Fahrzeugklasse nahezu verschwunden war. Der Zweisitzer gilt als fahraktiv, liegt gut auf der Straße und ist gerade auf kurvigen Strecken in seinem Element. Ein großer Pluspunkt ist, dass sich der MX-5 für vergleichsweise überschaubares Geld am Leben halten lässt. Für viele Komponenten gibt es eine gute Ersatzteillage, was gerade bei älteren Autos ein entscheidender Faktor ist. Dadurch bleibt der MX-5 nicht nur ein Spaßauto, sondern für manche auch ein realistischer Alltagsklassiker.

Volvo 900 (940/960): viel Platz, hohes Sicherheitsniveau, enorme Laufleistungen

Bei Volvo-Fans genießt die 900er-Reihe einen besonderen Status und wird von vielen als „letzter echter Volvo“ bezeichnet. Die Baureihen 940 und 960 rollten in der oberen Mittelklasse mit klassischem Hinterradantrieb vom Band, während parallel bereits andere Konzepte Einzug hielten. Wer Platz und Sicherheitsniveau schätzt, landet bei diesen Modellen häufig ganz automatisch. Bei normaler Pflege sind sehr hohe Laufleistungen von einer halben Million Kilometer und mehr eher die Regel als die Ausnahme. Verschleißteile und weitere Komponenten sind laut Bericht weiterhin gut verfügbar, und Korrosion ist dank solider Rostvorsorge meist kein großes Thema.

BMW 5er (E39): millionenfach gebaut und bis heute oft im Alltag unterwegs

Der BMW E39 gilt als eine der stärksten Generationen der 5er-Reihe und ist zugleich ein gutes Beispiel für langlebige Großserientechnik. Von den rund 1,5 Millionen produzierten Einheiten sind bis heute viele als Alltagsautos im Einsatz, was für die Standfestigkeit spricht. Besonders hervorgehoben werden die Reihensechszylinder, die als kultiviert und kraftvoll gelten und bei Fans einen hervorragenden Ruf haben. Potente Achtzylinder erfordern mehr Aufmerksamkeit, was im Alltag zusätzliche Pflege bedeuten kann. Die große Stückzahl sorgt zudem für eine breite Marktlage, vom gepflegten Ersthandfahrzeug bis zum Auto mit hoher Laufleistung.

VW Golf IV: verzinkt, präzise gefertigt, grundsolide Motoren

Der Golf ist zwar längst in der achten Generation angekommen, doch Kenner sehen im Golf IV einen besonderen Höhepunkt. Bei seiner Premiere 1997 setzte er in der Kompaktklasse neue Maßstäbe, unter anderem bei der Fertigungs- und Verarbeitungsqualität. Verzinkte Bleche sollten ihn gegen Rost immunisieren, und genau das zahlt sich bei vielen Exemplaren bis heute aus. Technisch gelten sowohl Diesel- als auch Benzinmotoren bei normaler Pflege als sehr solide und laufleistungsstark. Dass noch immer viele Golf IV auf den Straßen unterwegs sind, passt zu diesem Ruf.

Porsche 911 (964): ausgereift, robust, mit starker Teileversorgung

Der Porsche 911 blickt auf eine lange Modellgeschichte zurück, und der 964 gilt als besonders ausgereifter Schritt in dieser Entwicklung. Gegenüber dem Vorgänger wurde vieles überarbeitet, beim Motor hielt Porsche am bewährten luftgekühlten Sechszylinder-Boxer fest. Kenner sagen, dass der 964 praktisch immer funktioniert, solange grundlegende Dinge wie Ölversorgung nicht vernachlässigt werden. Auch die Ersatzteillage wird als sehr gut beschrieben, was gerade bei Sportwagenklassikern entscheidend ist. Dadurch erscheint der 964 weniger als Risiko, sondern für manche eher als langfristig sinnvolle, nachhaltige Wahl.