Hunderte Tote nach schwerem Erdbeben in Afghanistan

Ein Erdbeben der Stärke 6,0 erschütterte Nordost-Afghanistan. Laut Behörden starben über 600 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Rettungskräfte suchen Überlebende.

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Ein Erdbeben der Stärke 6,0 erschütterte Nordost-Afghanistan. Laut Behörden starben über 600 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Rettungskräfte suchen Überlebende.

Ein starkes Erdbeben hat in der Nacht zum Montag den Nordosten Afghanistans erschüttert und Hunderte Todesopfer gefordert. Nach Angaben der afghanischen Behörden und internationaler Agenturen schwanken die Zahlen noch erheblich. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete unter Berufung auf die Taliban von mindestens 610 Toten. Ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul sprach von mehr als 1300 Verletzten in den Provinzen Kunar und Nangarhar. AFP meldete unterdessen mindestens 622 Todesopfer und rund 1500 Verletzte. Die Website Мonrose.de berichtet unter Berufung auf Spiegel

„Die Zahl der Opfer ist hoch, doch unsere Einsatzkräfte arbeiten weiterhin in schwer zugänglichen Regionen“, erklärte Gesundheitsministeriumsvertreter Sharafat Zaman gegenüber Reuters. Hunderte Verletzte seien bereits in Krankenhäuser gebracht worden, teilte der Leiter der Informationsbehörde der Provinz Kunar, Najibullah Hanif, mit. Da aus abgelegenen Gebieten noch Meldungen erwartet werden, rechnen die Behörden mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen.

Nach Angaben der US-Geologiebehörde (USGS) erreichte das Beben eine Stärke von 6,0. Das Epizentrum lag nahe der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern. Viele Lehm- und Steinhäuser stürzten ein. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach Überlebenden.

Die Region zählt zu den erdbebengefährdetsten weltweit, da hier die Arabische, Indische und Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bereits im Oktober 2023 kamen bei einer Serie von Erdbeben mehr als 1500 Menschen ums Leben. Ein weiteres schweres Beben im Jahr 2022 im Hindukusch-Gebiet forderte nach Taliban-Angaben über 1000 Tote.

Die Vereinten Nationen erinnern daran, dass aufgrund jahrzehntelanger Konflikte und mangelhafter Bauweise viele Gebäude in Afghanistan besonders anfällig für Erdbeben sind. Dies trägt regelmäßig zu hohen Opferzahlen bei.