In der deutschen Politik ist erneut eine Debatte über die Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Taurus an die Ukraine entbrannt. Einer der führenden Köpfe der Grünen, Omid Nouripour, betonte, dass die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine unmittelbar von den Waffenlieferungen der Partner abhänge. Er forderte die Bundesregierung auf, Kiew mit dem gesamten verfügbaren Arsenal zu unterstützen – einschließlich weitreichender Raketen, berichtet Compakt.DE unter Berufung auf ntv.
Technische Eigenschaften und Bedeutung der Taurus-Raketen
Die Marschflugkörper vom Typ Taurus verfügen über eine Reichweite von rund 500 Kilometern und sind für den Einsatz gegen strategische Ziele tief im feindlichen Gebiet konzipiert. Ihre Lieferung an die Ukraine könnte das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld erheblich verändern, da sie Angriffe auf militärische Infrastruktur und russische Logistikzentren ermöglichen würden. Genau dieser Aspekt macht Taurus zum Gegenstand intensiver Diskussionen unter deutschen Politikern und in der Gesellschaft.
Kontroversen innerhalb der deutschen Politik
Während die Grünen offen für eine Lieferung der Taurus plädieren, äußern sich andere Parteien zurückhaltend. Regierungsvertreter betonen, dass Deutschland bereits an einem Programm zur Unterstützung ukrainischer Langstreckenwaffen beteiligt ist – unter anderem durch die Finanzierung von Drohnen, die Kiew erfolgreich gegen Ziele in Russland einsetzt. Außenstaatssekretär Johann Wadephul wiederum zeigt eine eher zurückhaltende Haltung zur Abgabe deutscher Raketen.
Die Rolle von Sanktionen und langfristiger Strategie
Nouripour betont, dass die Unterstützung der Ukraine nicht allein durch Waffenlieferungen gewährleistet werden könne. Er fordert eine konsequentere Umsetzung der bestehenden Sanktionen gegen Russland sowie die Einführung neuer Beschränkungen, etwa im Bereich des Düngemittelexports. Zudem ruft er Deutschland dazu auf, sich aktiver an der Schaffung westlicher Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu beteiligen.
Einfluss des internationalen Kontextes
In seiner Stellungnahme wies der Politiker darauf hin, dass man sich nicht immer auf die Haltung der USA verlassen könne, da strategische Entscheidungen stark von der politischen Willensbildung in Washington abhängen. Dies dränge Berlin umso mehr dazu, eine eigene, klarere Strategie zur Unterstützung der Ukraine zu entwickeln. Für Kiew bedeutet dies potenziell eine Ausweitung der militärischen Hilfe und zugleich ein politisches Signal für eine langfristige Unterstützung seitens der europäischen Partner. Zuvor berichteten wir über „Kanada und Europa vertiefen die Zusammenarbeit in der Arktis“.