Das Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen musste bei der Landung in Bulgarien ohne GPS-Navigation auskommen. Ursache war laut Einschätzungen europäischer Beamter ein möglicher Eingriff Russlands. Das berichtete die Financial Times unter Berufung auf drei informierte Quellen. Die Website Мonrose.de berichtet unter Berufung auf Financial Times
Nach ihren Angaben fiel das Satellitensystem im Bereich des Flughafens Plowdiw aus, wohin die Maschine aus Warschau unterwegs war. Fast eine Stunde kreiste das Flugzeug über der Stadt, bevor die Besatzung entschied, die Landung ohne elektronische Navigationshilfen durchzuführen und stattdessen Papierkarten zu nutzen.
Die bulgarische Flugsicherung bestätigte den Vorfall. Seit Februar 2022 sei die Zahl der Störungen von GPS-Signalen stark gestiegen, was regelmäßig zu Problemen in der Luftfahrt und bei Bodensystemen führe.
Ein EU-Beamter erklärte, der Ausfall des GPS im gesamten Flughafengebiet sei „zweifellos ein Eingriff“. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe dagegen als „unwahr“ zurück.
Auch die EU-Kommission bestätigte Störungen. Die stellvertretende Sprecherin Arianna Podesta erklärte, das GPS-Signal sei tatsächlich blockiert gewesen, die Maschine jedoch sicher gelandet. Nach ihren Worten vermuten die bulgarischen Behörden gezielte Einwirkung durch Russland.
Podesta betonte, dass solche Vorfälle die Entschlossenheit der EU verstärkten, ihre Verteidigungsfähigkeiten auszubauen und die Ukraine weiter zu unterstützen. Der Vorfall verdeutliche zudem die Bedeutung der aktuellen Mission von Ursula von der Leyen in den frontnahen Mitgliedstaaten.
Von der Leyen reiste aus Warschau nach Bulgarien, um Premierminister Rosen Scheljaskow zu treffen. Auf dem Programm stand auch der Besuch eines Munitionswerks.