Im Zentrum von Lissabon ist am Abend die historische Standseilbahn „Elevador da Glória“, eine der bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt, entgleist. Nach Angaben portugiesischer Medien raste der Wagen mit hoher Geschwindigkeit den Hang hinunter, sprang in einer Kurve aus den Schienen und prallte gegen die Fassade eines Wohnhauses. Der Wagen kippte um und wurde schwer beschädigt. Die Website Мonrose.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau
Die offizielle Unfallursache ist bislang unklar. Der TV-Sender SIC Notícias berichtete unter Berufung auf den Betreiber der Stadtbahnen, dass ein Bremsversagen als wahrscheinlich gilt. Das Unternehmen betonte zugleich, dass die Standseilbahn ordnungsgemäß gewartet worden sei.
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich bis zu 40 Fahrgäste im Wagen, dieser war nach Augenzeugenberichten jedoch nicht vollständig besetzt. Genaue Angaben zu Verletzten liegen noch nicht vor. Die Behörden sperrten den Unglücksort ab, die Trümmer liegen weiterhin auf der Straße.
Nach dem Unfall wurde der Betrieb von drei weiteren historischen Standseilbahnen in Lissabon vorsorglich gestoppt. Die Stadtverwaltung kündigte eine außerplanmäßige technische Überprüfung aller Linien an.
Der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus und forderte eine rasche Aufklärung. Die Regierung rief einen nationalen Trauertag aus. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übermittelte ihr Beileid.
Die Standseilbahn „Elevador da Glória“ ist seit dem 19. Jahrhundert in Betrieb und verbindet die Unterstadt Baixa mit dem Viertel Bairro Alto. Jährlich nutzen bis zu drei Millionen Menschen die 265 Meter lange Strecke, die eine Steigung von mehr als 17 Prozent überwindet.