Bundesweiter Warntag in Deutschland: Überprüfung der Warnsysteme

Deutschland testet am Warntag 2025 seine Warnsysteme: Sirenen, Mobilfunkmeldungen, Radio und TV werden bundesweit zur Überprüfung ausgelöst.

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Deutschland testet am Warntag 2025 seine Warnsysteme: Sirenen, Mobilfunkmeldungen, Radio und TV werden bundesweit zur Überprüfung ausgelöst.

Am Donnerstag findet in ganz Deutschland der bundesweite Warntag statt. Bund, Länder und Kommunen testen dabei ihre Systeme zur Alarmierung in Krisen- und Katastrophenfällen. Im Norden des Landes werden Sirenen ausgelöst, Mobiltelefone erhalten Warnmeldungen, außerdem werden Hinweise über Fernsehen, Radio und digitale Anzeigetafeln verbreitet. Die Website Мonrose.de berichtet unter Berufung auf

Der Vizepräsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), René Funk, betonte, dieser Tag sei „ein Belastungstest für die gesamte Übermittlungskette vom Auslösen bis zum Endgerät“.

Signale und Empfehlungen

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) rief dazu auf, die verschiedenen Warnsysteme kennenzulernen und sich mit Fragen der Selbsthilfe auseinanderzusetzen: „Das Wissen um das richtige Verhalten gibt Sicherheit in Krisensituationen.“ Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) erklärte: „Es ist wichtig, dass die Menschen die Warnsignale erkennen und im Alltag prüfen, wie sie wahrgenommen werden. Nur so kann im Ernstfall schnell reagiert werden.“

Ablauf der Tests

Um 11:00 Uhr verschickt das BBK eine Probewarnung über das Modulare Warnsystem. Die Meldung wird über Radio, Fernsehen, digitale Tafeln, Warn-Apps und Mobilfunknetzbetreiber weitergegeben und erreicht damit Millionen Menschen. Gegen 11:45 Uhr folgt das Entwarnungssignal – mit Ausnahme der Mobilfunknetze, wo es technisch nicht vorgesehen ist.

In Niedersachsen werden kommunale Sirenen überprüft, darunter neue Anlagen in Hannover, Hildesheim und Wilhelmshaven. In Lübeck testet die Feuerwehr mobile Lautsprecheranlagen, während in mehreren Kreisen Schleswig-Holsteins die Sirenennetze modernisiert werden. In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit rund 1700 Sirenen installiert, jedoch ist das Netz noch lückenhaft – in Neubrandenburg etwa gibt es nur zwei mobile Systeme mit begrenzter Reichweite.

Test in Hamburg

Um 11:00 Uhr ertönt in Hamburg eine Sirene mit auf- und abschwellendem Ton als Warnsignal, gefolgt von einem einminütigen Dauerton zur Entwarnung. Zusätzlich werden Lautsprecherdurchsagen geprüft. Die Stadt verfügt über 130 fest installierte Sirenen in Sturmflutgebieten sowie 60 neue Anlagen im gesamten Stadtgebiet. Um 11:05 Uhr werden außerdem fünf Test-Feuerwerkskörper im Hafengebiet gezündet.

Beteiligung der Bevölkerung

Das BBK hat eine Online-Umfrage gestartet: www.warntag-umfrage.de. Bürgerinnen und Bürger können dort ihre Erfahrungen schildern. Die Ergebnisse fließen gemeinsam mit der technischen Auswertung in die Weiterentwicklung der Systeme ein. BBK-Präsident Ralph Tiesler betonte, dass effektive Warnung nicht nur von der Technik abhängt, sondern auch von der Rückmeldung der Bevölkerung, die ein zentraler Bestandteil der Bewertung sei.

Ziel der Aktion

Der Warntag wird in diesem Jahr zum fünften Mal durchgeführt. Ziel ist es, die Wirksamkeit der Warnsysteme in Deutschland zu überprüfen und die Bevölkerung stärker für Krisenvorsorge zu sensibilisieren. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz beschäftigt rund 700 Mitarbeitende in fünf Standorten. Es ist zuständig für den Schutz der Bevölkerung im Verteidigungs- oder Spannungsfall, für Aufklärung über Selbstschutzmaßnahmen sowie für den Ausbau des nationalen Krisenmanagements.