Magnesium gehört zu den essenziellen Mineralstoffen und ist an Hunderten biochemischer Prozesse beteiligt. Ohne eine ausreichende Versorgung können Nerven, Muskeln und Herz nicht reibungslos funktionieren. Der tägliche Bedarf lässt sich bei gesunden Menschen meist über eine ausgewogene Ernährung decken. Vollkornprodukte, Nüsse, Samen und grünes Blattgemüse liefern relevante Mengen. Dennoch greifen viele Menschen zusätzlich zu Magnesiumpräparaten, oft in der Hoffnung auf schnelle Linderung bei Beschwerden, die monrose.de berichtet mit focus.de.
Dabei gilt: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung. In vielen Fällen ist eine zusätzliche Einnahme nicht notwendig. Experten raten deshalb zu Zurückhaltung, insbesondere bei hohen Dosierungen. Magnesium kann helfen, aber nicht jedes Symptom ist automatisch ein Zeichen für einen Mangel.
Wirkung von Magnesium auf Herz und Kreislauf
Magnesium spielt eine wichtige Rolle für die elektrische Stabilität des Herzens. Ein ausgeprägter Mangel kann Herzrhythmusstörungen begünstigen und bestehende Herzprobleme verstärken. Fachleute weisen darauf hin, dass Magnesium das sogenannte Membranpotenzial der Herzmuskelzellen beeinflusst. Dadurch kann es bei Defiziten zu einer erhöhten Erregbarkeit kommen. In solchen Fällen kann eine gezielte Supplementierung sinnvoll sein.
Die Einnahme sollte jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen. Insbesondere Menschen mit Herzschwäche oder Vorerkrankungen benötigen eine individuell angepasste Dosierung. Bestimmte Magnesiumverbindungen wie Magnesiumcitrat oder Magnesiumaspartat werden medizinisch bevorzugt. Eine Selbstmedikation ohne Kontrolle birgt Risiken.
Magnesium und Arteriosklerose: Was Studien zeigen
Seit einigen Jahren rückt Magnesium auch im Zusammenhang mit Gefäßerkrankungen in den Fokus der Forschung. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass ein chronischer Magnesiummangel die Verkalkung von Arterien begünstigen kann. Langzeitbeobachtungen zeigen, dass Menschen mit höherer Magnesiumzufuhr seltener Anzeichen von Arteriosklerose entwickeln. Dabei geht es jedoch um die Zufuhr über die Ernährung, nicht zwingend um Tabletten.

Die empfohlene tägliche Aufnahme eine wichtige Rolle. Sie liegt laut der Deutsche Gesellschaft für Ernährung bei etwa 300 bis 350 Milligramm für Erwachsene. Wer diese Menge regelmäßig erreicht, senkt möglicherweise sein Risiko für Gefäßverkalkungen. Eine zusätzliche Hochdosis bringt nach aktuellem Wissensstand keinen belegten Zusatznutzen.
Hilft Magnesium wirklich bei Muskelkrämpfen?
Magnesium ist für die normale Muskelkontraktion unverzichtbar. Ein echter Mangel kann Kribbeln, Spannungsgefühle und Krämpfe auslösen. Genau deshalb greifen viele Menschen bei nächtlichen Wadenkrämpfen automatisch zu Magnesiumpräparaten. Die wissenschaftliche Datenlage ist hier jedoch weniger eindeutig, als viele vermuten. Mehrere kontrollierte Studien konnten keinen klaren Nutzen belegen.
In Untersuchungen hatten Probanden mit Magnesiumpräparaten nicht weniger Krämpfe als Vergleichsgruppen ohne zusätzliche Einnahme. Auch Übersichtsarbeiten kommen zu dem Schluss, dass Magnesium bei gesunden Menschen Krämpfe kaum beeinflusst. Häufig lassen sich Muskelprobleme bereits durch Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung lindern. Bei anhaltenden Beschwerden ist eine medizinische Abklärung sinnvoll.
Magnesium bei Kopfschmerzen und Migräne
Deutlich besser belegt ist der Nutzen von Magnesium bei bestimmten Kopfschmerzformen. Zahlreiche Studien zeigen, dass Migränepatienten häufiger einen niedrigen Magnesiumspiegel aufweisen. Eine Supplementierung kann sowohl vorbeugend als auch im Akutfall helfen. Besonders Magnesiumcitrat wird in diesem Zusammenhang häufig empfohlen. Die Wirkung wird als gut verträglich und vergleichsweise kostengünstig beschrieben.
Auch Fachärzte bestätigen den Nutzen bei Migräne. So wird Magnesium in Leitlinien als mögliche Ergänzung zur medikamentösen Therapie genannt. Experten der Mayo Clinic sehen darin eine sinnvolle Option für viele Betroffene. Dennoch gilt auch hier: Die Dosierung sollte individuell abgestimmt werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Magnesium und Sodbrennen
Ein weiterer Einsatzbereich von Magnesium ist die Behandlung von Sodbrennen. Viele Antazida enthalten magnesiumhaltige Verbindungen, die überschüssige Magensäure neutralisieren. Magnesium wirkt dabei relativ schnell, allerdings nicht besonders lange. Aus diesem Grund wird es häufig mit anderen Wirkstoffen kombiniert. Diese Kombination soll eine ausgewogene Wirkung erzielen.
Bei gelegentlichem Sodbrennen können solche Präparate hilfreich sein. Sie ersetzen jedoch keine Ursachenbehandlung bei chronischen Beschwerden. Wer regelmäßig unter Sodbrennen leidet, sollte ärztlichen Rat einholen. Magnesium ist hier ein Bestandteil der Therapie, aber keine alleinige Lösung.
Warnung vor zu hoch dosierten Präparaten
Verbraucherschützer warnen zunehmend vor überdosierten Magnesiumpräparaten. Marktanalysen zeigen, dass viele Produkte die empfohlene Tagesmenge deutlich überschreiten. Eine dauerhaft hohe Zufuhr kann Durchfall, Magenbeschwerden und im Extremfall Störungen des Mineralstoffhaushalts verursachen. Besonders Menschen mit Nierenerkrankungen sind gefährdet.
Die empfohlene Tageszufuhr sollte nicht überschritten werden, sofern kein ärztlicher Grund vorliegt. Hochdosierte Präparate sind selten notwendig. Verbraucher sollten die Angaben auf Verpackungen genau prüfen. Mehr ist bei Magnesium nicht automatisch besser.
Diese Lebensmittel liefern besonders viel Magnesium
Die sicherste Quelle für Magnesium bleibt die Ernährung. Besonders reich an dem Mineral sind Vollkornprodukte, Nüsse und Samen. Auch Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse tragen erheblich zur Versorgung bei. Kakao und dunkle Schokolade enthalten ebenfalls relevante Mengen. Selbst Trinkwasser kann, je nach Härtegrad, zur Magnesiumzufuhr beitragen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung deckt den Bedarf in den meisten Fällen vollständig ab. Nahrungsergänzungsmittel sind vor allem dann sinnvoll, wenn ein nachgewiesener Mangel besteht. Wer unsicher ist, sollte seinen Magnesiumstatus medizinisch überprüfen lassen. So lässt sich gezielt entscheiden, ob eine zusätzliche Einnahme notwendig ist.