Schließung des Ivanpah-Solarkraftwerks in Kalifornien

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Ivanpah-Solarkraftwerk Gründe für das Aus

Das Solarkraftwerk Ivanpah in der Mojave-Wüste an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada, das 2014 eröffnet wurde, galt einst als Symbol der US-Ambitionen im Bereich erneuerbare Energien. Das Projekt kostete 2,2 Milliarden US-Dollar und umfasst 173.500 Heliostaten auf einer Fläche von über 13 km². Ursprünglich war ein Betrieb bis mindestens 2040 vorgesehen, doch neue Technologien haben die Anlage wirtschaftlich unrentabel gemacht, berichtet das Nachrichtenportal Monrose.

Ökonomische Gründe für die vorzeitige Schließung

Die Betreiber können mit günstigeren Solarpaneelen und modernen Energiespeicherlösungen nicht mehr konkurrieren. Energieversorger in Kalifornien betonen, dass ein Ausstieg aus den Ivanpah-Verträgen die Strompreise für Verbraucher senken könnte. PG&E hat bereits einem vorzeitigen Vertragsende zugestimmt, während Southern California Edison noch verhandelt. Dadurch könnten zwei der drei Blöcke bereits bis 2026 stillgelegt werden.

Das Schicksal milliardenschwerer Anlagen

Das Unternehmen NRG Energy, das einen Anteil an der Anlage hält, erklärte: Wenn die Aufsichtsbehörden den Ausstieg von PG&E genehmigen, werden die betroffenen Blöcke außer Betrieb genommen. Im Gespräch ist ein Umbau des Standorts auf klassische Solarpaneele. Doch die Frage, wie mit der milliardenschweren Infrastruktur umzugehen ist, bleibt offen. Experten schließen nicht aus, dass große Teile verschrottet werden.

Ökologische Folgen des Projekts „grüne Energie“ Ivanpah

Kritiker heben hervor, dass Ivanpah der Umwelt erheblichen Schaden zufügt. Das konzentrierte Sonnenlicht tötet jährlich Tausende Vögel. Zudem bedroht die Anlage Wüstenschildkröten und seltene Pflanzenarten. Umweltorganisationen bewerten das Projekt als finanzielles und ökologisches Scheitern, das fragile Ökosysteme der Wüste zerstört hat.

Auswirkungen auf Verkehr und Sicherheit

Neben finanziellen und ökologischen Problemen erwies sich das Projekt auch als Risiko für die Verkehrssicherheit. Autofahrer auf der Interstate 15 nach Las Vegas berichten von Blendungen, da Tausende Spiegel Sonnenstrahlen in unterschiedliche Richtungen reflektieren.

Globaler Kontext der Energiewirtschaft

Die Lage um Ivanpah passt in die weltweite Krise der Überproduktion von „grüner“ Energie. In Indien müssen Solarkraftwerke bereits wegen Netzüberlastungen gedrosselt werden. In Spanien wiederum führen Überkapazitäten zu Millionenverlusten und Instabilität im Stromnetz. Der US-Fall zeigt, dass Großprojekte ohne Flexibilität und technologische Anpassung schnell von Innovationen zu Belastungen werden können. Zuvor berichteten wir, dass Indien und China Gespräche über die Grenzdemarkation aufgenommen haben.