Zwischen Januar und April 2025 verzeichnete der deutsche Maschinenbau ein bemerkenswertes Exportwachstum in die Ukraine: Laut VDMA stiegen die Ausfuhren um 22,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders gefragt sind Maschinen für die Landwirtschaft, Fördertechnik, Antriebssysteme sowie Verpackungslösungen – Monrose.
Trotz logistischer und finanzieller Herausforderungen bleibt die Ukraine ein strategischer Wachstumsmarkt für deutsche Technologieanbieter. Die fortschreitende EU-Annäherung eröffnet zusätzlichen Investitionsspielraum.
Fokus der Initiative „Team Germany – Gemeinsam für den Wiederaufbau“
Die zweite Ausgabe der Webinarreihe „Team Deutschland – Gemeinsam für den Wiederaufbau der Ukraine“, organisiert vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und PwC, beleuchtete schwerpunktmäßig die Chancen in den Bereichen Maschinenbau, Zulieferung und Metallverarbeitung.
Michael Huber-Zaffer (PwC) und Matthias Koster präsentierten neben wirtschaftlichen Perspektiven auch das Investitionsgarantiesystem der Bundesregierung, über das bisher fast 230 Mio. Euro an Anträgen für Ukraine-Projekte eingereicht wurden.
Exportkreditgarantien und Risikomanagement mit Hermes-Deckung
Sophie Schulz-Renz von Euler Hermes stellte die Exportkreditgarantien für deutsche Exporteure vor. Der Ukraine ist ein Sonderlimit von 250 Mio. Euro zugeteilt worden. Trotz höchster Risikokategorie (7/7) bleibt die Deckung bei ausreichender Bonität möglich – insbesondere für klimarelevante Projekte.
DEG-Vertreter Alexander Klein verwies zudem auf das neue ImpactConnect-Programm zur Förderung nachhaltiger Exportfinanzierung in der Ukraine.
Bedarf an privatem Kapital für den Wiederaufbau
Ronald Metschies (GIZ) betonte, dass öffentliche Gelder allein nicht ausreichen werden. Der Wiederaufbau müsse wesentlich vom Privatsektor mitgetragen werden. Die GIZ bereitet deutsche Beteiligung an der „Rebuild Ukraine“-Messe im November 2025 in Warschau sowie Firmenreisen und B2B-Veranstaltungen vor.
Strategische Markterschließung über STEP Ukraine und ProZorro
Olga Mickiewicz (AWE) präsentierte das Programm STEP Ukraine, das deutschen Firmen den Zugang zu internationalen Entwicklungstendern erleichtert. Bernhard Metzger (Schneider Group) ergänzte, dass lokale Präsenz, Marktwissen und Vernetzung entscheidend für den Erfolg auf Plattformen wie ProZorro seien.
Rechtliche Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen
Julian Ries (Integrites) hob hervor, dass deutsche Unternehmen juristisch abgesicherte Verträge mit klar definierten Zuständigkeiten, Rechtswahl und Gerichtsstand benötigen. Besonders wichtig seien Haftungsregeln, Gewährleistungen und Klauseln zu Vertraulichkeit, Wettbewerb und Force Majeure.
Unternehmensperspektiven und praktische Hürden
Christian Leffler (Siempelkamp) berichtete von Verzögerungen beim MDF-Werk in der Ukraine aufgrund von Personalengpässen, Sicherheitsrisiken und langwierigen Zollprozessen. Trotzdem schreitet die technische Umsetzung weiter voran.
Igor Chukov (Vollert) nannte als zentrale Hindernisse die Kreditknappheit ukrainischer Kunden und den Rückzug nationaler Banken. Öffentliche Nachfrage – etwa im Wohnungsbau – bleibt ein Schlüsselfaktor für Projektfinanzierungen, auch bei bestehender EU-Unterstützung. Früher haben wir erklärt, wie sich das heimische WLAN optimieren lässt – mit praxisnahen Tipps für mehr Geschwindigkeit und Stabilität.
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